Im Streit um die Falschmeldungen an die Clearingstelle der dualen Systeme setzen vier Systembetreiber jetzt auf Transparenz bei der „Jagd nach den verlorenen 60 Mio EUR". Duales System Holding (DSD, Köln) und BellandVision (Pegnitz) haben ihre Meldemengen von Leichtverpackungen (LVP) jetzt noch einmal zusätzlich durch Wirtschaftsprüfer nachrechnen lassen und sind eigenen Angaben zufolge für gerade einmal 0,4 bzw 0,1 Prozent der Meldedifferenz von insgesamt knapp 90.000 t verantwortlich. Interseroh (Köln) und Reclay Group (Herborn) haben entsprechende Prüfungen ebenfalls beauftragt und berichten, dass ihre Meldeabweichungen ähnlich gering seien.
Zum wiederholten Male gab es auch 2016 eine große Differenz zwischen der LVP-Menge, die Duale Systeme bei der Clearingstelle als von ihnen lizenziert gemeldet hatten, und der im Register des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) verzeichneten Menge. Problem: Die Entsorgungskosten werden anhand der gemeldeten Marktanteile unter den zehn Dualen Systemen aufgeteilt. Die Differenz zwischen Ist und Soll von 89.488 t entspricht einem Wert von 60 Mio EUR.