Die überwiegend positiven Töne, die die National Association for PET Container Resources (Napcor) im jüngsten Statusreport für das Jahr 2022 anschlägt, entbehren weitgehend der Grundlage: Die Zahlen des Verbands der PET-Verpackungsindustrie in Nordamerika legen nahe, dass sich selbst beim vergleichsweise einfachen und auch mengenmäßig eher leicht zu organisierenden Recycling von PET-Flaschen nicht wirklich etwas tut in den Vereinigten Staaten. Die Recyclingquote stagniert seit Jahren, trotz weiterhin wachsender Mengen, die als Verpackungen in den Verkehr kommen.
Zugleich wächst der Bedarf an Rezyklat, was im Wesentlichen zwei Gründe hat: Einerseits kommt es zu einem Umschwung im Konsumentenverhalten, andererseits fordert die Verpackungsindustrie mehr Recyclingmaterial, um politische oder selbstgesetzte Vorgaben erfüllen zu können.
Die Rechnung ist einfach: Im vergangenen Jahr nutzten die Verpackungshersteller umgerechnet knapp 400.000 t PET-Rezyklat – das war ein Wachstum von properen 15 Prozent. Getränkeflaschen waren dabei nach wie vor der Haupteinsatzzweck. Um ein Ziel von 25 Prozent Rezyklateinsatz im Jahr 2025 zu erreichen, müssten allerdings fast 800.000 t zur Verfügung stehen. Das wäre eine Verdoppelung innerhalb von nur drei Jahren. Für eine Quote von 50 Prozent, die vielfach für 2030 angestrebt werden, läge der Bedarf dann schon bei 1,75 Mio t. Beide Zahlen zeigen eine in der Realität kaum erreichbare Wachstumsrate, sowohl für die reine Sammlung als auch für die Weiterverarbeitung zu Rezyklat.