Frischer Wind oder mit wehenden Fahnen in den Untergang: Der niederländischen Recyclingbranche bläst eine steife Brise ins Gesicht (Foto: PantherMedia/pkirillov)
Das niederländische Kunststoffrecycling steckt in der Krise: Vor kurzem musste die Urban Mining Corp Operations (Umincorp; Rotterdam / Niederlande) Insolvenz anmelden. Die Pleite des Unternehmens, seit seiner Gründung vor zwölf Jahren als eine Art Aushängeschild für das Funktionieren der Kreislaufwirtschaft in den Niederlanden, wirft Fragen zur Zukunftsfähigkeit der gesamten Branche auf. Nicht zuletzt deswegen dürfte sich die Suche nach einem Käufer oder Investor für die insolvente Umincorp so schwierig gestalten.
Schon während der Corona-Pandemie war der Recyclingspezialist, der sein Ausgangsmaterial unter anderem aus PCR-Haushaltsabfällen der vier großen Städte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht bezog, in wirtschaftliche Bredouille geraten, weil die Nachfrage nach Kunststoff – und damit auch nach Kunststoffrezyklaten – einbrach. Für das letztliche Aus sorgte dann der Verfall der Notierungen für Neuware. Gegen diese Konkurrenz, die durch billige Importe von „virgin material“ vor allem aus Asien und den USA zusätzlich befeuert wurde, konnte Umincorp mit seinen Rezyklatpreisen nicht bestehen.