Zwei Erdbeben und Dutzende von Nachbeben bei Gaziantep in der türkisch-syrischen Grenzregion haben am frühen Morgen des 6. Februar 2023 bislang rund 1.200 Menschen das Leben gekostet. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörden beider Länder wurden mehr als 2.000 weitere Personen verletzt.
Die mit Stärken von 7,4 bis 7,8 sowie 6,6 bis 6,7 nach der Momenten-Magnituden-Skala gemessenen Beben dürften auch die Petrochemie in der Region getroffen haben, unter anderem die PET-Anlagen von Köksan in Gaziantep. Allerdings werden die Folgen für die Materialverfügbarkeit in Europa wohl überschaubar bleiben – sowohl nach Anzahl der dort angesiedelten Produktionsstätten als auch nach betroffener Kapazität. Wegen der niedrigen PET-Preise in Europa wird derzeit ohnehin kaum PET aus der Türkei importiert.
Das erste Beben ereignete sich in der Region Kahramanmaras, das stärkste Nachbeben dann bei Gaziantep. Leichte Auswirkungen waren offenbar noch bis Adana und Mersin spürbar. Die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD stoppte unter anderem den Rohöl-Transport der Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline, die Öl aus Aserbaidschan und Kasachstan nach Ceyhan an der türkischen Mittelmeerküste transportiert. Die Stromversorgung ist nach jüngsten Berichten in 27 Distrikten ausgefallen oder eingeschränkt.