Seit mittlerweile fast drei Wochen befinden sich die Beschäftigten von TotalEnergies und ExxonMobil in Frankreich im Ausstand. Dabei wäre eine Verständigung der beiden Parteien bitter nötig, denn die Versorgung mit Polyethylen, Polypropylen und Polystyrol aus den französischen Werken der zwei Unternehmen steht quasi vor dem Aus, sollte der Streik noch länger andauern. Medienberichten zufolge soll Total Force Majeure auf mehrere Anlagen in Carling und Gonfreville erklärt haben, was vom Konzern auf Nachfrage allerdings nicht bestätigt wurde.
Distributeure und Abnehmer berichteten in Gesprächen bereits jetzt von breitflächigen Allokationen um 30 Prozent. Der Streik hat inzwischen sogar die Regierung auf den Plan gerufen, deren Sprecher die Konfliktparteien – insbesondere aber Total – dazu aufrief, „schnell eine Lösung zu finden“.
Für die französische Öffentlichkeit macht sich der Ausstand im Wesentlichen in leergezapften Tankstellen bemerkbar. Allenthalben sind in den Medien Absperrbänder zu sehen oder lange Staus mit Tankdurstigen. Bis zu 30 Prozent aller Tankstellen im Land sollen betroffen sein. Die großen Raffinerien produzieren praktisch nicht mehr, weil die Werkstore von zornigen Beschäftigten und brennenden Reifen blockiert sind. Das sorgt auch für Stillstände der Cracker sowie auch nachgelagerter Polymerisationslinien.