Spielwarenindustrie: Hersteller zwischen Kostendruck und Klimazielen

13.11.2024

Weniger Materialeinsatz bei leicht steigenden Erlösen (Foto: Panthermedia 3d_kot)Weniger Materialeinsatz bei leicht steigenden Erlösen (Foto: Panthermedia 3d_kot)

Sind die fetten Jahre erst einmal vorbei? Die deutsche Spielwarenindustrie, die zu den Gewinnern während der Corona-Pandemie zählte, hatte zuletzt mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Inwieweit sich das auf den Verbrauch von Kunststoffen auswirkt, darüber führt der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV; Berlin) keine offizielle Statistik. Schätzungen zufolge lag der weltweite Verbrauch im vergangenen Jahr zwischen 3 und 4 Mio t, wovon gut ein Fünftel auf Hersteller in der EU entfällt. Neben Polyolefinen, Polystyrol, PET und PVC kommt vielfach auch ABS zum Einsatz. Was die Nachfrage aus der Spielwarenbranche nach ABS betrifft – das Material, aus dem unter anderem die bekannten „Lego“-Steine hergestellt werden – so liegt diese bislang im Jahr 2024 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Dies berichteten mehrere Distributeure im Gespräch mit KI auf der diesjährigen Branchenmesse „Fakuma“.

Mehr Umsatz trotz weniger Materialeinsatz? Wie dies funktionieren kann, demonstriert das Branchenschwergewicht Lego (Billund / Dänemark). Mit 124.426 t lag die Menge an Kunststoffen, den die Dänen im Jahr 2023 zu bunten Klötzchen, Figuren & Co verarbeiteten, laut dem eigenen Nachhaltigkeitsbericht rund ein Viertel unter dem Verbrauch des Jahres zuvor. Gleichzeitig stieg der Umsatz um 2 Prozent auf 8,84 Mrd EUR.

Seit Jahren setzt Lego auf den Ausbau der Lizenzthemen – ein nach wie vor wichtiges Trendthema in der gesamten Branche. So entstehen aus den Lego-Steinchen-Sets etwa Figuren, Gebäude, Landschaften, Fahrzeuge und Raumschiffe aus den „Harry Potter“-, „Star Wars“-, „Batman“- und „Spiderman“-Filmwelten. Und gerade diese Sets richten sich immer häufiger nicht mehr nur an die traditionellen Zielgruppen, sondern an erwachsene Baumeister, die sogenannten „Kidults“. Das zeigten auch die Daten des Marktforschungsinstituts Circana (Chicago, Illinois / USA), das in regelmäßigen Abständen die Entwicklungen des europäischen Spielwarenmarkts untersucht. Demnach wachse die Gruppe der Jugendlichen und Erwachsenen in einem Alter von mehr als zwölf Jahren stetig und mache inzwischen fast 30 Prozent des Branchenumsatzes aus, heißt es.  

© KI – Kunststoff Information, Bad Homburg

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