Wirtschaftliche Gewinner sind auf den ersten Blick nicht auszumachen, und für Katalonien drohen die im Oktober eskalierten, tief soziokulturell verwurzelten Unabhängigkeitsbestrebungen besonders teuer zu werden. Die Region, ein Schwergewicht in der spanischen Kunststoffindustrie, wird aufgrund des Konflikts 2018 rund 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) einbüßen, schätzt der unabhängige Finanzrat AIReF und warnt: Wenn die Krise sich noch länger hinzieht, könnte der Negativeffekt deutlich drastischer ausfallen. Die Unsicherheit in Spanien insgesamt und der Vertrauensverlust speziell in die katalanische Wirtschaft addieren sich, so AIReF.
Auch für Gesamt-Spanien schrauben immer mehr Ökonomen die Wachstumsprognose nach unten. Wirtschaftsminister Luis de Guindos revidierte die Erwartung für 2018 um einen halben Prozentpunkt auf nun 2,3 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Das Land gehörte mit einem Plus von 3,2 Prozent in den Jahren 2015 und 2016 zu den europäischen Wachstumsmotoren. In Katalonien wird zurzeit ein Fünftel der spanischen Wirtschaftsleistung generiert.