Die Drohnenangriffe möglicherweise jemenitischer Rebellen auf das saudi-arabische Ölfeld Khurais und die benachbarte Großraffinerie Abqaiq am frühen Morgen des Samstag, 14. September 2019, ließen sowohl den „Brent" Future-Referenzkontrakt als auch den US-amerikanischen „West Texas Intermediate" (WTI) um fast 20 Prozent in die Höhe schnellen. Diese Welle wird zunächst auch durch die Petrochemie-Strecken schwappen, allerdings schrumpften die Preisanstiege mittlerweile wieder auf etwa die Hälfte zusammen.
Für den Bedarf an Kunststoffen – insbesondere an Polyolefinen – bedeutet das: Kurzfristig und vor eventuell kommenden Preiserhöhungen kaufen, sofern aus Lagergründen notwendig. Falls nicht unabdingbar, die Welle aussitzen, was allerdings einige Wochen dauern dürfte. Gerechnet wird mit einer weitgehenden Normalisierung ab Mitte Oktober / Anfang November – sofern es zu keinen weiteren Angriffen oder Reaktionen seitens der USA oder Saudis in Richtung Iran kommt.
Nach dem Angriff war die tägliche Fördermenge des Landes nach Angabe von Saudi Aramco zunächst um etwa 5,7 Mio b reduziert worden – das ist etwa die Hälfte der Produktion. Am Montag gab der Konzern bekannt, dass ein Drittel der ausgefallenen Produktion bereits wieder den Betrieb aufnehmen könne.