Russland will bis 2025 den eigenen Polymerbedarf ohne Importe decken und zum Export übergehen. Den Plan „Russland 2025“ bekräftigte Präsident Putin im Dezember 2020 vor Ministern und Managern persönlich in Tobolsk / Sibirien. Allein dort und im Western Siberian Petrochemical Plant im Svobodny-Distrikt würden künftig 2 Mio t petrochemischer Folgeprodukte im Jahr produziert. Von der Exportnation ist Russland derzeit aber noch weit entfernt. Grundproblem ist, dass die inländische Polymernachfrage schneller gestiegen ist als die Produktion.
Um den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen, werden Staat und Unternehmen in den kommenden Jahren 5 Bil RUB – knapp 56 Mrd EUR – in den weiteren Ausbau der Petrochemie investieren: 14 Großprojekte mit 17.000 Arbeitsplätzen sind geplant. Ob und wie deutsche Unternehmen profitieren können, entscheidet sich maßgeblich in der Politik: In der Frage, ob die von den USA abgelehnte und von Angela Merkel forcierte Ostsee-Pipeline Nord-Stream 2 realisiert wird, oder nicht.