PVC-Importmengen unter anderem für Abwasserrohre dürfte bei Bezug aus den USA und Ägypten künftig deutlich teurer werden (Foto: KI)
Das wird den PVC-Erzeugern in den USA und Ägypten nicht schmecken: Bis zu 109 Prozent betragen die vorläufigen Aufschläge, die die EU-Kommission Exporteuren in den beiden Ländern vom 12. Juli 2024 an auferlegt. Begründet wird die Strafmaßnahme mit dem Vorwurf des Preisdumpings. Trotz der deutlich größeren Menge von PVC-S-Basispolymer, die aus den USA nach Europa fließt, werden Produkte von dort mit nicht ganz so hohen Strafzöllen belegt wie aus Ägypten. Die Importmengen in die EU 27 im Jahr 2023 beliefen sich auf 266.000 t aus den USA und 61.000 t aus Ägypten – das ist mehr als eine Verdoppelung zum Vorjahr.
Die beiden großen Erzeuger in Ägypten – also die Egyptian Petrochemical Company (EPC) und TCI Sanmar – sollen vom 12. Juli an Strafzölle in Höhe von 109,5 respektive 86,1 Prozent zahlen. Für US-Erzeuger wie Formosa Plastics, Westlake, Oxy Vinyls und die Shin-Etsu-Sparte Shintech betragen die Zölle zwischen 58 und 71,1 Prozent. Erste Kommentare aus dem Markt deuten vorerst auf nur geringe Auswirkungen hin, denn Importe waren wegen des gesunkenen Preises in Europa sowie der höheren Frachtraten aus Asien zuletzt wenig attraktiv.