In Frankreich stehen die Zeichen auf Sturm – noch mehr als mit der Raffinerie-Blockade der vergangenen Wochen und den darauf folgenden Kraftstoff-Engpässen ohnehin schon. Zwar lenkte die Gewerkschaft CFDT inzwischen ein und einigte sich mit TotalEnergies (Paris / Frankreich) auf Lohnerhöhungen von 7 Prozent. Die Kollegen der deutlich größeren CGT allerdings schüttelten zunächst die Köpfe und wollen weiter streiken. Für den 18. Oktober hat die CGT sogar zu einem landesweiten Generalstreik aufgerufen, mindestens bis dahin werden auch die Blockaden bestehen bleiben, wie eine Sprecherin auf Nachfrage bestätigte.
Was aus Kunststoffsicht jedoch viel schwerer wiegt als die leeren Tankstellen ist die Tatsache, dass von der Raffinerie-Blockade auch die Cracker und Polymer-Folgeanlagen betroffen sind und in den vergangenen Tagen bereits für einige Force Majeure-Meldungen sorgten. Jetzt setzte TotalEnergies noch das Tüpfelchen aufs i und erklärte nach „technischen Problemen“ an den beiden Polypropylen-Großanlagen im belgischen Feluy Force Majeure für PP in ganz Europa. Laut Total betreffen die Engpässe alle Typen. Die verbleibende Produktion, so erklärte der französische Konzern, sei zusammen mit den vorhandenen Lagerbeständen nicht ausreichend, um die Versorgung der Kunden vollständig aufrechtzuerhalten.