Für die Wertschöpfungsketten der beiden wesentlichen Polyamide – 6 und 6.6 – kommt es knüppeldick. Nicht nur, dass mit der anziehenden Nachfrage seit Oktober 2020 rapide steigende Preise für die Basispolymere zu verzeichnen sind, vor allem die Versorgung knickt unter der Last ein. Entspannung für inzwischen fast panisch nach Material suchende Compoundeure und Verarbeiter fertiger Granulate ist noch etliche Wochen nicht in Sicht, eine echte Beruhigung wohl erst gegen Jahresmitte absehbar. Es gibt Stimmen, die eine Begrenzung der Basispolymermengen vor allem bei PA 6.6 auf 50 Prozent des Üblichen erwarten. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Diese Knappheit ist für die Verarbeiter der beiden Polyamidsorten bislang der wesentliche Faktor gewesen. Preisaufschläge in größerem Umfang kommen wegen der vielfach längerfristigen Quartalsbindung erst jetzt so richtig an, während diese bei den Basispolymeren bereits im Oktober begannen und kurz vor Jahresende 2020 deutlich Fahrt aufnahmen. Grund ist neben hohen Frachtraten und starker Nachfrage aus China das Fehlen von Vorprodukten, im Fall von PA 6.6 vor allem das knappe Adiponitril (ADN).