Etwa zum Jahreswechsel 2019/20 hat eine möglicherweise grundlegende Veränderung im europäischen Markt für PE-LLD-Stretchfolienmaterialien begonnen. Steigende Importe aus dem Nahen Osten, insbesondere aber aus den USA machen sich bemerkbar und können mit Eurostat-Zahlen belegt werden. Gleichzeitig üben günstige hochwertigere C6- und metallocenbasierte Materialien Druck auf das Preisgefüge aus und verdrängen mit zunehmender Dynamik C4-Standardtypen. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Zeitgleich zu der Verdreifachung der früheren Importmenge aus den USA – die bei rund 35.000 t monatlich über ein Jahr hochgerechnet etwa den Umfang eines weiteren europäischen Produzenten annehmen kann – ist ein grundsätzlicher Preiskampf in Europa zu beobachten. Die Notierungen der C6/Metallocen-Typen aus den USA, die im direkten Wettbewerb zu den hiesigen C6- und C8-Typen stehen und die von Shale Gas-Rohstoffen und metallocenbasierten Katalysatoren doppelt begünstigt sind, sanken deutlich. Sabic als dem wesentlichen arabischen PE-LLD (C4)-Produzenten blieb wenig übrig, als zumindest im Spothandel nach unten auszuweichen.