Die starke Nachfrage nach PA-6.6-Materialien für technische und Hochtemperatur-Anwendungen sorgt nicht – wie sonst – für Hochgefühl, sondern für Versorgungsengpässe (Foto: BASF)
Die Verwerfungen im Markt für Polyamid 6.6 werden kräftiger. Nach dem Ausfall des Werks von Ascend (Houston, Texas / USA; www.ascendmaterials.com) in Pensacola (Florida / USA) meldet jetzt auch BASF (Ludwigshafen) erhebliche Lieferprobleme. In Pensacola ist die Stromversorgung inzwischen zwar wiederhergestellt – das sei recht schnell geschehen, erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage – , doch die Polymerisationsanlagen selbst sind ein anderes Kaliber. Mittlerweile hat Ascend Force Majeure auf PA 6.6 und -Compounds erklärt, auch Zuteilungen sind die Regel.
Bei BASF hingegen dürfte eher eine Folge der Coronavirus-Pandemie zu beobachten sein. Weil China viel früher aus dem Lockdown kam, brummt dort die Industrie schon seit einiger Zeit wieder auf Hochtouren und saugt entsprechende Mengen auch an Polymeren auf. Diese Mengen fehlen hierzulande und sind vermutlich der Grund für die Zuteilungen, Lieferverzögerungen und Verschiebungen seitens des Ludwigshafener Konzerns.