Für Verarbeiter von Polyamid 6.6 in Europa wird die Situation mittlerweile kritisch. Die ohnehin angespannte Versorgungslage bei Basispolymer und Compounds – seit Ende Januar noch verschärft vom Ausfall bei BASF in Großbritannien – erhält zusätzliches Feuer durch eine Force-Majeure-Meldung von Solvay (Brüssel / Belgien) für das Vorprodukt ADN. Der Konzern meldete, „der Lieferant sei auf unbestimmte Zeit nicht in der Lage, seine Verpflichtungen zu erfüllen". Bei dem nicht namentlich genannten Unternehmen kann es sich nur um Butachimie im französischen Chalampé handeln, ein JV der Belgier mit Invista (Wichita, Kansas / USA;
Solvay informierte die Kunden über das „sehr schwerwiegende Ereignis" und kündigte gleichzeitig an, dass es Zuteilungen für die gesamte Folgestrecke bis hin zu PA 6.6-Compounds geben werde. Die genauen Ausmaße dieser Allokationen waren bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.