Ein solch friedliches Bild wird die Raffinerie in Litvinov derzeit wohl nicht abgeben (Foto: Unipetrol)
Der Fund eines Bomben-Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg hält seit dem 21. August 2024 die Beschäftigten der tschechischen Orlen-Tochtergesellschaft Unipetrol (Prag / Tschechien) in Atem. Knapp 600 Mitarbeiter wurden aus dem Raffinerieteil des Standorts evakuiert, die Raffinerie selbst wird derzeit heruntergefahren. Die Bombe wurde während Erdarbeiten offenbar bewegt, deshalb soll nach Angaben von Unipetrol zunächst bis zum 28. August gewartet werden, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden – im Raum stehen dann eine kontrollierte Sprengung oder Entschärfung.
Die angeschlossene Petrochemie mit Cracker, Aromateneinheit sowie Folgeanlagen für Polyethylen und Polypropylen arbeitet nach Unipetrol-Aussage bislang noch, allerdings ist angesichts der kürzlichen technischen Probleme am Cracker wohl nicht davon auszugehen, dass ausreichend Ethylen und Propylen für einen längeren Betrieb vorhanden sein werden. Inzwischen hat das Unternehmen auch mehrere Force Majeures erklärt.