Keine Lust mehr auf Europa? Dabei ist CEO Peter Vanacker selbst gebürtiger Belgier (Foto: LyondellBasell)
Die Meldung hat es in sich: LyondellBasell (LYB, Houston, Texas / USA) will das gesamte Europa-Geschäft auf den Prüfstand stellen. Dabei soll bewertet werden, inwieweit die Anlagen für Olefine, Polyolefine und Zwischenprodukte sowie sonstige Vermögenswerte in Europa den „Kriterien der Konzernstrategie“ entsprechen, wie das Unternehmen mitteilt. Diese fokussieren sich auf Wachstumspotenziale für das Kerngeschäft, den Aufbau eines profitablen Segments für Kreislaufwirtschaft und die Umstellung auf CO2-arme Produktlösungen. Der Konzern beschäftigt 8.800 Mitarbeiter in Europa, das ist mehr als ein Drittel der Gesamtbelegschaft.
Während der US-Kunststoffmesse „NPE“ in Orlando äußerte ein Konzernsprecher auf Nachfrage, dass nach der Prüfung drei wesentliche Szenarien denkbar seien: Der Verkauf an alternative Eigentümer, eine Beschleunigung des sogenannten Value Enhancement Program (VEP), das 2022 angekündigt wurde, sowie Rationalisierungen. Er betonte jedoch, dass die „Advanced Polymer Solutions“ (APS) nicht Teil der Prüfung seien, sondern dass für die Compounding-Einheit eigene Ziele verfolgt würden. Man war in der Chefetage zuletzt nicht allzu glücklich mit dem Bereich, dessen Performance seit der Integration des Kaufs von A. Schulman zu wünschen übrig ließ. Spekuliert wird seit dem vergangenen Jahr über einen möglichen Verkauf.