Auch in Korea: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel: (Abb: Image-Film Lotte)
Nicht nur europäische Kunststoffhersteller machen aktuell eine schwierige Zeit durch. Auch bei dem Produzenten Lotte (Seoul / Südkorea), der in Europa als Importeur von preisgünstigem ABS und Polycarbonat auftritt, läuft es derzeit nicht rund. Zwar stieg der Konzernumsatz im dritten Quartal 2024 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert um 6 Prozent auf 5,2 Bill KRW (umgerechnet 3,5 Mrd EUR), wie das Unternehmen mitteilt. Aber der operative Verlust wurde binnen Jahresfrist auf 414 Mrd KRW nahezu verzehnfacht. Und inzwischen ist auch das Nettoergebnis mit -514 Mrd KRW deutlich negativ – nach +31 Mrd KRW ein Jahr zuvor.
Da auch in den Vorquartalen selbst auf operativer Basis rote Zahlen zu Buche standen und Lotte nun zunehmend um Liquidität ringt, greift der Konzern durch – und strafft die Organisation. Medienberichten zufolge mussten 21 Top-Manager ihren Hut nehmen, das ist etwa ein Fünftel der gesamten Vorstandsebene. Nun soll Shin Yoo-Yeol, der Sohn des Konzernchefs Shin Dong-Bin, als Vice President mehr Verantwortung übernehmen und neue Wachstumstreiber ausfindig machen. Angedacht sind der Verkauf von Anteilen an ausländischen Tochtergesellschaften sowie Restrukturierungen von Aktivitäten, die margenschwach sind oder nicht dem Kerngeschäft entsprechen.