Preisstabil ist anders: Die Containerfrachtraten haben ihren Zenit überschritten (Foto: Pexels, Tom Fisk)
Während Reedereien und Cargoflieger wie Lufthansa die Kohle zählen, drehen andere die Däumchen: Mehr als 270 Frachtschiffe stehen im Marmarameer vor Istanbul im Stau und warten auf Weiterfahrt. Größtenteils handelt es sich um Getreidetransporter aus der Ukraine, deren nahrhafte Ladung dringend auf der Südhalbkugel gebraucht wird. Doch es fehlt an Zollbeamten, um die Getreidekähne zu kontrollieren und abzufertigen. Die Wartezeiten ziehen sich teilweise schon seit September – und ein baldiges Ende scheint nicht in Sicht.
Warten lehrt Demut, macht aber auch aggressiv. Diese Lektion lernt gerade Frankreich auf die harte Tour. An den Zapfsäulen des Landes geht fast gar nichts mehr. Es rieselt nichts, es tröpfelt nichts, rien ne va plus. Denn noch immer streikt die Arbeiterschaft in den Ölraffinerien. Die Folge: Leere Tankstellen und Spritmangel allerorten. Manche Autofahrer sollen bereits vor Verzweiflung handgreiflich geworden sein. Während die französische Regierung unter Emmanuel Macron fieberhaft versucht, einen Ausweg aus der Misere zu finden (auch um das eigene politische Überleben zu sichern), ist so manche Gewerkschaft eher daran interessiert, noch zusätzliches Öl ins Feuer zu gießen, und ruft die Bahngewerkschaften auf, ebenfalls in den Ausstand zu treten und den Bahnverkehr zum Erliegen zu bringen: Gütertechnisch gesehen, rollt demnächst vermutlich gar nichts mehr in der Grande Nation.