Abgehängt: Viel Transportleistung ist von diesem Cargo-Waggon wohl nicht mehr zu erwarten (Foto: Pexels, Noe de Angelis)
Die schallende Ohrfeige der Karlsruher Verfassungsrichter für die Ampelkoalitionäre schickt ihre Stoßwellen bis in den deutschen Logistiksektor hinein. Denn nicht zuletzt der marode Staatskonzern Deutsche Bahn (DB) ist jedes Jahr auf Finanzspritzen der öffentlichen Hand in Milliardenhöhe angewiesen. Beispiel „Einzelwagenverkehr“: Dass die Kunden der DB Cargo für den Transport ihrer Güter auf der Schiene einzelne Waggons buchen können und nicht gleich ganze Züge nehmen müssen, hat der Bahn allein im vergangenen Jahr 655 Mio EUR Miese eingebrockt. Bislang wurde der Verlust dank Steuerzahlergelder in Grenzen gehalten. Mit mehr als 350 Mio EUR wurden die Betriebskosten für den Einzelwagenverkehr alimentiert.
Die Subventionierung dieser betriebswirtschaftlich absurden, aber politisch gewollten Geschäftspraxis könnte jetzt auf der Kippe stehen. Die Folge: Die Güterwaggonumkoppeleien würden so astronomisch teuer, dass niemand sie mehr bucht – sondern für den Transport seiner Waren ganz auf den Brummi setzt. Schon jetzt zeichnet sich dieser Trend ab: weg von der Schiene, hin auf die Straße.