Knapp und knapper: Diesel-Lkw werden ohne die Additive kaum noch fahren können (Foto: PantherMedia/aselsa)
Die Industrie in Nordamerika ächzt unter der Last weitreichender Lieferkettenprobleme. Ergebnissen einer Umfrage des American Chemistry Council (ACC, Washington, D.C. / USA) nach verstetigten sich die Probleme im Zusammenhang mit dem Transportwesen aus dem ersten Halbjahr 2022.
97 Prozent aller befragten Unternehmen teilten mit, dass sie ihre Betriebsabläufe aufgrund von Problemen in der Lieferkette und Transportunterbrechungen geändert haben. Um sich vor weiteren Engpässen zu schützen, haben viele Unternehmen ihre Bestände von Roh- und Hilfsstoffen (92 Prozent) wie auch Fertigerzeugnissen (62 Prozent) erhöht. Die Hälfte der Teilnehmenden reagierte zudem mit Produktionsdrosselungen.
Ähnlich große Probleme kommen demnächst auf den Straßengüterverkehr in Deutschland zu. Die umstrittene Gasumlage hängt als Damoklesschwert über der Transport- und Logistikbranche. Der „AdBlue“-Hersteller SKW Stickstoffwerke drohte angesichts der hohen Gaspreise und der zusätzlichen Mehrkosten bereits mit Betriebsstopp. Laut eines Unternehmenssprechers belaufen sich die entstehenden Mehrkosten auf monatlich 30 Mio EUR. Ein SKW-Ausfall würde sich auf die knappe Verfügbarkeit von AdBlue und damit auch auf die Logistikunternehmen drastisch auswirken: Ohne das Additiv fährt kein Dieselbrummi.