Showdown der Ego-Shooter: Kracht es demnächst an der Waterkant? (Foto: Pexels, Pixabay)
Das war absehbar: Kaum hatte der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg verkündet, mit der schweizerischen Großreederei MSC einen Deal über den Teilverkauf der Hafenbetreibergesellschaft HHLA abgeschlossen zu haben, brach ein Sturm der Empörung los. Die Konkurrenz von MSC, allen voran Hapag-Lloyd, verdammte das Hinterzimmergeschäft als Affront gegen die guten Sitten und Bräuche ehrbaren norddeutschen Kaufmannstums. In der Tat: Ob die Minderheitsbeteiligung der Schweizer an der HHLA ein auch ökonomisch kluger Schachzug der Hamburger Stadtregierung war, muss sich erst noch herausstellen.
Denn Hapag-Lloyd – angetrieben von ihrem Großaktionär, dem ebenso unermüdlichen wie senioren Klaus-Michael Kühne – verkündete kurz nach Bekanntwerden der Transaktion, man werde nun einen Großteil des Containerumschlagvolumens aus Hamburg abziehen. Wo die Stahlboxen demnächst angelandet und umgeladen werden sollen, ist derzeit noch unklar. Dem Vernehmen nach liebäugelt Hapag-Lloyd mit der Verlagerung in den Hafen von Wilhelmshaven. Der logistische Charme der Location liegt nicht zuletzt darin, dass Wilhelmshaven Deutschlands tiefster Seehafen ist. Die unleidigen Diskussionen um Elbvertiefungsbuddeleien oder nicht wäre Hapag-Lloyd mit dem Umzug los.