Westliches Teilstück der "Trans-Caspian International Transport Route" von China nach Europa (Abb: Wikipedia/Tanvir Anjum Adib)
Es ist das Jahr der Bahn. Nicht der deutschen und auch nicht der Personenbeförderung, sondern im Ausland und für die Frachttransporte. Schuld daran: Ausgerechnet der übermächtige Konkurrent Containerschiffahrt. Zwar melden Reedereien wie die dänische Maersk, Hapag-Lloyd und auch die japanische Ocean Network Express dicke Gewinne vor allem auf den Fernostrouten – aber die hohen Preise sind Folge der knappen Container und Ladeplätze auf den Schiffen. Und so stößt zumindest auf einigen wichtigen Transitrouten die Bahn in die Lücke.
Beispiele sind die Mittelroute der „Trans-Caspian International Transport Route“ (TITR) zwischen dem Kaspischen Meer und China, für die das Büro des kasachischen Premiers Oljas Bektenov in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Plus der Frachtmenge von 65 Prozent meldet. Zahlreiche Hafen-Ausbauprojekte und dazu Abkommen zwischen LKW-Unternehmen mit chinesischen Behörden werden die Menge weiter steigen lassen. Ins Bild passt dabei auch die Anfang Juli eingeweihte Güterzugverbindung von Tianjin ganz im Norden Chinas nach Europa – der guten Beziehungen der beiden Länder wegen allerdings über die Nordroute mit Zwischenstopp in Moskau.
Dennoch: Schlaflose Nächste werden die Vorstände der Reedereien deshalb nicht haben. Es herrschen schließlich goldene Zeiten vor allem auf den Fernostrouten nach Europa und auch auf der Transpazifikroute in Richtung Nordamerika.