Trügerisches Idyll: Die Ölpipeline von Baku-Tiflis-Ceyhan ist vom Erdbeben betroffen (Foto: Panthermedia, 3dmentat)
Die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien könnte auch Auswirkungen auf die Ölversorgung Europas haben. Denn in direkter Nähe zum Epizentrum des Bebens liegt der Ölhafen Ceyhan. Dort mündet die Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline, die Rohöl aus Aserbaidschan, Kasachstan und dem Nordirak an die türkische Mittelmeerküste transportiert. Die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD und die Regionalregierung hätten die geförderte Menge aktuell auf etwa ein Drittel reduziert, heißt es in Medienberichten. Bis der Betrieb wieder auf Normalniveau läuft, dürfte es noch einige Zeit dauern. Auf dem europäischen Ölmarkt haben die Hiobsbotschaften aus dem türkischsyrischen Grenzgebiet bereits für Nervosität gesorgt – und zu Preisanstiegen bei Rohöl und Naphtha geführt. Wie nachhaltig die Verteuerung wirkt, bleibt abzuwarten.
Der globale Handel ist derweil laut dem Index „Kiel Trade Indicator" des Kiel Instituts für Weltwirtschaft nach dem Jahreswechsel mit deutlicher Dynamik in und durch den Januar gestartet. Besonders Deutschland und Europa konnten von der Hausse profitieren: Die deutsche Außenhandelsbilanz legte bei den Exporten um 2,1 Prozent und bei den Importen um 2,6 Prozent zu. EU-weit lag das Wachstum sogar bei knapp 3 Prozent. Noch doller trieben es die USA: Dort nahmen die Ausfuhren um 3,6 Prozent zu.