Seit etlichen Monaten versucht die Deutsche Bahn, für ihre profitable Logistiktochter DB Schenker einen potenten, weil zahlungskräftigen und -willigen Käufer zu finden. Doch irgendwie kommt das Vorhaben nicht voran. Offenbar gestalten sich die Gespräche mit potenziellen Interessenten zäh, das Geld sitzt nicht so locker wie erhofft, und ein Angebot zum Augenreiben scheint auch noch nicht auf dem Tisch zu liegen.
An der Fusionsfront des Staatskonzerns herrscht derzeit also gespenstische Ruhe – ein Halt auf offener Strecke. Erst unlängst gab der Vorstand von DB Schenker kund, man sammele (sich) noch und prüfe. Medienberichten zufolge schrieb Schenker-Chef Jochen Thewes in einem Brief an seine Mitarbeiter wörtlich: „Wir sind dabei, alle notwendigen Fakten für einen möglichen Verkaufsprozess zusammenzutragen.“ Woher nur kommt dieser Tonfall uns bekannt vor? Ach ja, kürzlich im ICE hieß es ganz ähnlich unverbindlich: „Die Abfahrt unseres Zuges verzögert sich voraussichtlich um unbestimmte Zeit.“ Das nennt man dann wohl Deutschland-Tempo...