Doller Ort Tollerort... und schon mit Cosco-Frachter an der Kaimauer (Foto: HHLA, Thies Rätzke)
Die Welt der Logistik steckt voller Zeichen und Wunder: Zwei Jahre lang versuchte die deutsche Politik auf Biegen und Brechen, den Einstieg des chinesischen Staatskonzerns Cosco beim Hamburger Container-Terminal Tollerort zu verhindern (oder zumindest ad infinitum hinauszuzögern). Dabei wurden alle Register gezogen und sämtliche Menetekel an die Wand geworfen, derer man(n) habhaft wurde, weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte.
Doch siehe da, oh Wunder!, nun ist es passiert. Von der Öffentlichkeit und der leicht erregbaren Volksseele nahezu unbemerkt unterschrieben Cosco und HHLA den Kaufvertrag. Am 20. Juni trat er in Kraft. Für 46 Mio EUR steigen die Chinesen mit 24,99 Prozent in die Containerterminal-Gesellschaft Tollerort ein. Jetzt wird sich zeigen, wie weit die Krakenarme der Pekinger Zentralregierung reichen und ob elbabwärts von Hamburg künftig mehr Mandarin gesprochen als Platt gesnackt wird.