Die LKW in Reih’ und Glied: ein Anblick, den man gerne sieht (Foto: Pexels, Marcin Jozwiak)
Als Russland im Februar 2022 die Ukraine überfiel, erschütterte das auch die westeuropäische Logistikbranche in ihren Grundfesten. Quasi von heute auf morgen fehlten den Speditionen in der EU Tausende von ukrainischen LKW-Fahrern, die dem Ruf ihrer Regierung in Kiew zur Mobilmachung folgten. Die Folge: Truckermangel allerorten. Die osteuropäischen Speditionen reagierten am schnellsten. Gerade polnische und slowakische Transportunternehmen rekrutierten in ihren Ländern massenhaft weniger oder weniger ausgebildetes Personal.
Mittlerweile gehört der mörderische Krieg in der Ukraine zum Alltag. Die Menschen haben sich damit arrangiert. Und weil die EU keine Genehmigung mehr für einen Grenzübertritt verlangt, sind auch auf westeuropäischen Straßen wieder mehr LKW-Fahrer aus der Ukraine unterwegs – sehr zum Leidwesen der Trucker aus Polen und der Slowakei. Sie fürchten um Marktmacht und um Aufträge. Als Zeichen ihres Protests gegen die unverhoffte Konkurrenz aus dem Osten haben sie bereits einige Male Grenzübergange zur Ukraine mit quer gestellten Lastwagen blockiert. Von der EU fordern sie, dass die Zahl der erlaubten LKW-Fahrer begrenzt werde. Bislang sind die Proteste weitgehend friedlich verlaufen. Doch ob es dabei bleibt, weiß niemand.