Verbindung unterbrochen: Börsianer trennten sich von den Aktien des Kabelspezialisten (Foto: Leoni)
Der nächste Nackenschlag: Die Sanierung des Automobilzulieferers Leoni (Nürnberg) wird voraussichtlich einen Kapitalschnitt erfordern. Denn das angeschlagene Unternehmen braucht nach dem geplatzten Verkauf des Automotive-Kabelgeschäfts dringend frisches Geld. In den laufenden Verhandlungen mit den Finanzgläubigern zeichne sich ab, dass die Refinanzierung „wesentliche Beiträge von Eigen- und Fremdkapitalgebern“ verlangen werde, teilte der Kabel- und Bordnetzspezialist, dessen Vorstandschef Aldo Kamper erst vor wenigen Tagen seinen vorzeitigen Abgang angekündigt hatte.
Konkret: Um die Schuldenlast zu verringern, wird Leoni wohl einen Teil der Verbindlichkeiten in Eigenkapital umwandeln. Darüber hinaus peilt das Unternehmen eine Kapitalerhöhung an. Durch diese Maßnahmen würden die Anteile der Aktionäre stark verwässert werden, die Aktien also einen erheblichen Teil ihres Werts verlieren. An der Börse wurde Leoni daraufhin massiv abgestraft. Nach der Ankündigung des voraussichtlichen Kapitalschnitts brach der Aktienkurs im Laufe des 6. Februar um fast die Hälfte ein.