„Zeit zum Aufwachen“: Konzern-CEO Matthias Zachert (Foto: Lanxess)
Bei den Topmanagern der deutschen Chemieindustrie liegen die Nerven blank. Das jüngste Beispiel lieferte Matthias Zachert, der Vorstandsvorsitzende des Spezialchemiekonzerns Lanxess (Köln; ). Bei der Vorstellung der (desaströsen) Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2023 übte der eigentlich kühle Zahlenanalytiker deutliche Kritik: „Herr Scholz, Herr Habeck, Herr Lindner, handeln Sie jetzt!“, forderte Zachert wörtlich. „Die Bundesregierung muss aufwachen. Wir brauchen eine Wirtschaftspolitik, die diesen Namen verdient.“
Lanxess und die gesamte deutsche Chemieindustrie befinde sich derzeit in „schwerem Fahrwasser“, betonte der Konzernchef, „die Nachfrage aus allen Endindustrien ist grottenschlecht – und eine Trendwende ist nicht in Sicht.“ Selbst zu Zeiten der Finanzkrise in Folge der Lehman-Pleite oder nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 sei der Pessimismus auf Seiten der Unternehmen nicht so ausgeprägt gewesen wie aktuell. „Ich bin jetzt seit 30 Jahren in der Industrie und habe das in dieser Härte noch nie erlebt“, sagte Zachert.