Wie spannend moderne Werkstoffe und ihre Anwendungen sind, davon konnten sich die Besucher der Lingener Einkaufspassage Lookentor anhand der Wanderausstellung „expedition materia“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im April und Mai überzeugen. Die Ausstellung, um die sich das Kunststoffnetzwerk in der Wachstumsregion Ems-Achse erfolgreich beworben hatte, zeigte anschaulich anhand von 40 zumeist interaktiven Exponaten, wie vielfältig das alltägliche Leben durch Werkstoffe wie bspw. Kunststoffe geprägt ist. Mit dieser Ausrichtung passte die Ausstellung hervorragend in die Marketingaktivitäten des Kunststoffnetzwerks, das sich zum Ziel gesetzt hat, das Bewusstsein in der Bevölkerung und insbesondere bei jungen Menschen für die Bedeutung von Kunststoffen zu erhöhen. So sind Kunststoffe in nahezu allen Bereichen des modernen Lebens wie bspw. im Sport, in der Medizin oder beim Häuserbau nicht mehr weg zu denken. „Mit der Ausstellung direkt im Lookentor ist es uns gelungen, viele Besucher am Rande ihrer Shoppingtouren auf die ausgestellten Kunststoffexponate neugierig zu machen“ erläutert der Vorsitzende des vom Landkreis Grafschaft Bentheim betreuten Kunststoffnetzwerks Herr Günter Schwank die Beweggründe des Netzwerks, die Ausstellung in die Lingener Einkaufspassage zu holen. „Im Gegensatz zu vielen anderen Ausstellungsorten ist es uns hier in der Passage gelungen, viele Tausend Passanten anzusprechen, die sich womöglich anderswo nicht mit einer Wissenschaftsausstellung beschäftigt hätten“, so der Netzwerkvorsitzende weiter. Dies kann auch Herr Andreas Bartelt als Centermanager des Lookentors bestätigen, der zu berichten weiß, dass während der vierwöchigen Ausstellungsdauer ca. 385.000 Menschen das Lookentor besucht haben, von denen viele an den Exponaten der Ausstellungen „hängen geblieben“ sind.
Möglich geworden ist die Ausstellung in Lingen durch das Engagement und die Unterstützung zahlreicher Netzwerkpartner. So präsentierten sich insgesamt dreizehn regionale Kunststoffunternehmen sowie Bildungseinrichtungen im Rahmen der Ausstellung im Lookentor. „Nur durch die Beteiligung der regionalen Wirtschaft an der Wanderausstellung ist es gelungen, die „expedition materia“ in der Wachstumsregion Ems-Achse präsentieren zu können“ betont Herr Schwank. Neben den Unternehmen und Bildungseinrichtungen gilt das Dank des Netzwerkvorsitzenden aber auch dem Centermanagement des Lookentors für dessen Unterstützung und die unkomplizierte Zusammenarbeit sowie der Wirtschaftsförderung des Landkreises Grafschaft Bentheim, die sich für die Organisation der Ausstellung verantwortlich zeigte.
Auch der VDI, der die Ausstellung im Auftrage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung betreut, zeigte sich mit der Ausstellung in Lingen und dem vom Kunststoffnetzwerk organisierten Rahmenprogramm hoch zufrieden. So stehen aktuell schon Überlegungen an, die im Zuge der Ausstellung für eine Woche auf dem Lingener Marktplatz aufgebaute Kunststofflaufbahn zum Schlittschuhlaufen zukünftig als festen Bestandteil in die Wanderausstellung zu integrieren. Damit könnten die von der im emsländischen Haren ansässigen Röchling Engineering Plastics KG produzierten Kunststoffplatten der Bahn bald bundesweit Aufsehen erregen.
Neben der Ausstellung hat das Netzwerk in den vergangenen Wochen in den Theatersälen der südlichen Ems-Achse drei Kunststoff-Experimentalshows aufgeführt. In den Shows begeisterte Dr. Korn-Müller alias „Magic Andy“ durch die Kombination von spektakulären Effekten, Wissensvermittlung und Comedy-Elementen das zumeist jugendliche Publikum für naturwissenschaftliche und chemische Reaktionen. Dass die Shows den Geschmack das Publikums trafen, zeigt eindrucksvoll das große Zuschauerinteresse und die positiven Reaktionen nach Showende. „Mit den Shows haben wir in innerhalb von nur zwei Wochen über 1.500 Besucher in Nordhorn, Meppen und Lingen erreicht und sicherlich auch bei dem einen oder anderen Schüler den Forschungsinstinkt nachhaltig geweckt“ so Stephan Griesehop von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Grafschaft Bentheim. Wie auch schon im Zuge der Ausstellung haben Sich am Rande der Shows in den Eingangsbereichen der drei Theatersäle jeweils verschiedene Netzwerkpartner mit ihren Ausbildungsberufen und Studienangeboten den Schülern, Lehrern und Eltern präsentiert.
„Sowohl die Ausstellung als auch die drei Wissenschaftsshows wären kaum von einem einzigen Unternehmen alleine zu realisieren gewesen“, ist Herr Schwank überzeugt von den Vorteilen der für die Unternehmen mit keinerlei Mitgliedsbeiträgen verbundenen Zusammenarbeit im Netzwerk. Nur durch gemeinsame Projekte seien die vielfältigen Zukunftschancen, die eine Ausbildung in der regionalen Kunststoffbranche bietet, der Öffentlichkeit glaubhaft aufzuzeigen. Hierin zeigt sich nach Meinung von Herrn Schwank auch der Mehrwert einer regionalen Zusammenarbeit in einem Branchennetzwerk wie dem Kunststoffnetzwerk. Auch zukünftig will das Netzwerk mit gemeinsamen Aktionen für die Branche und Ihre vielseitigen und zukunftssicheren Ausbildungsberufe werben sowie weitere Partner für eine Mitarbeit gewinnen.