Ein gut gefülltes Lager: Bei vielen produzierenden Unternehmen sah es zwischenzeitlich nicht mehr so aus (Foto: Pexels; tiger lily)
Weil Vorprodukte aus dem Ausland fehlten, konnte die deutsche Industrie von Anfang 2021 bis Mitte 2022 Güter im Wert von knapp 64 Mrd EUR nicht herstellen. Das ergab eine neue Studie („IMK Policy Brief Nr. 141“) des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung (Düsseldorf).
Besonders stark betroffen ist nach Angaben der Analysten die Automobilindustrie, deren Wertschöpfung um knapp 31 Mrd EUR geringer ausfiel, obwohl zahlreiche Bestellungen vorliegen. In der Autobranche dürfte der Wertschöpfungsverlust den Wert der fehlenden Komponenten, häufig Halbleiter, um rund das Zehnfache übersteigen, so die Berechnungen der IMK-Experten Dr. Thomas Theobald und Peter Hohlfeld. Trotz der Engpässe hätten insbesondere Autokonzerne hohe Gewinne gemacht, weil sie sich auf die Produktion teurerer Fahrzeuge mit höherer Gewinnmarge konzentrierten und höhere Preise durchsetzen konnten.