Viel Schiff, viele Zertifikate? Der Bug der „Kuala Lumpur Express“ (mit Platz für knapp 9.000 TEU; Foto: Hapag-Lloyd)
Zum 1. Januar 2025 werden aller Voraussicht nach die Frachtraten für das Verschiffen von Containern steigen. Der Grund: Die Reedereien müssen dann mehr CO2-Zertifikate kaufen, um den Klimagasausstoß ihrer Frachter zu kompensieren. Wurden bislang 40 Prozent des Treibstoffverbrauchs als Berechnungsgrundlage für den Erwerb der Zertifikate herangezogen, erhöht sich dieser Anteil dann auf 70 Prozent. Zugleich rechnet KI-Experte Martin Bäcker damit, dass auch die CO2-Zertifikate selbst Anfang kommenden Jahres teurer werden.
Die fünftgrößte Containerreederei der Welt, Hapag-Lloyd, kündigte gegenüber KI an, die Mehrkosten auf die transportierten Container umzulegen. Die Preissteigerungen genau zu beziffern, tut sich Hapag-Lloyd schwer. „Die Zuschläge variieren je nach Fahrtgebiet und liegen im Bereich von etwa 15 bis 100 EUR pro TEU (= 20-Fuß-Container)“, schreibt der Logistikkonzern und geht von Mehrausgaben „im unteren neunstelligen Bereich“ aus. Den ausführlichen Logistik-Report inkl. der Frachtraten für die weltweit acht wichtigsten Passagen veröffentlicht Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) einmal wöchentlich in einem Onlinereport.