Knaus Tabbert: Caravan-Hersteller kürzt Ergebnisprognose

29.08.2024

Verlängerte Betriebsferien: Auch in Jandelsbrunn, einem von insgesamt vier Produktionsstandorten des  Caravan-Herstellers (Foto: Knaus Tabbert)Verlängerte Betriebsferien: Auch in Jandelsbrunn, einem von insgesamt vier Produktionsstandorten des Caravan-Herstellers (Foto: Knaus Tabbert)

Es klingt auf den ersten Blick schon ein wenig paradox: Das Marktumfeld ist positiv, und bei den gestiegenen Absatzzahlen rangieren die eigenen Marken auf den obersten Plätzen. Dennoch hat der Caravan-Hersteller Knaus Tabbert (Jandelsbrunn) die sommerlichen Betriebsferien verlängert und die Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt. Der Grund: Die mehr als 500 Handelspartner haben zunehmend Probleme, die deutlich gestiegenen Zinsaufwendungen zur Finanzierung ihrer Hofbestände zu stemmen. Denn die Händler, die die zum Verkauf stehenden Fahrzeuge über Kredite finanzieren, sehen sich nach der langen Niedrigzinsphase nun mit Zinsaufwendungen von bis zu 8 Prozent konfrontiert. „Wenngleich der aktuelle Lagerbestand unserer Handelspartner vergleichsweise als normal bezeichnet werden kann, ist es im aktuellen Zinsumfeld erforderlich, den Handel bei der Anpassung der Lagerbestände auf ein niedrigeres Niveau aktiv zu unterstützen?, erklärt Gerd Adamietzki, CSO von Knaus Tabbert. Sprich: Die Bestände müssen abschmelzen. Und weil die Händler im Zuge dessen weniger Fahrzeuge nachbestellen, verlängerte Knaus Tabbert die diesjährigen Werksferien der Standorte  Jandelsbrunn und Nagyoroszi (Ungarn) von drei auf fünf Wochen. 

Im Zuge dessen „akzeptieren wir auch, dass wir die eigene Erwartung für Umsatz und die bereinigte Ebitda-Marge im Geschäftsjahr 2024 trotz prosperierendem Endkundengeschäft aktualisieren müssen?, fügt CEO Wolfgang Speck hinzu. Für das Gesamtjahr rechnet er nun mit einem Umsatz zwischen 1,3 und 1,4 Mrd EUR statt wie bislang zwischen 1,4 und 1,55 Mrd EUR. Die Prognose für die Marge des bereinigten Ebitda wurde um 1 Prozentpunkt auf nunmehr 7 bis 8 Prozent zurückgenommen. Im ersten Halbjahr 2024 sank der Umsatz um 7,3 Prozent auf 699,4 Mio EUR. Derweil gab das bereinigte Ebitda lediglich um 3,2 Prozent nach auf 67,5 Mio EUR, was also eine Margenverbesserung (um rund 1 Prozentpunkt auf knapp 10 Prozent) impliziert. 

© KI – Kunststoff Information, Bad Homburg

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