Finanzminister Roberto Gualtieri hatte unter anderem die unangenehme Aufgabe, die erneute Verschiebung der Plastic tax anzukündigen (Foto: Italienische Regierung)
Die zahlreichen Appelle der italienischen Industrie- und Handelsverbände waren zumindest teilweise von Erfolg gekrönt: Die Regierungskoalition konnte sich im Ministerrat nicht auf eine gemeinsame Linie für den Budgetplan 2021 einigen, was letztendlich zu einer voraussichtlichen Verschiebung der vorgesehenen neuen Steuern auf Einwegprodukte aus Kunststoff und zuckerhaltige Getränke führte. Beider Einführung war bisher zum 1. Januar 2021 vorgesehen, jetzt sollen die neuen Abgaben ab dem 1. Juli 2021 kommen.
Das italienische Steuersäckel wird von dem Kompromiss nur wenig betroffen sein. Beide Abgaben sind – gemessen an ihrer öffentlichen Wahrnehmung und dem Widerstand in der Bevölkerung – finanziell vergleichsweise unbedeutend. Nach letzten Zahlen werden jährliche Einnahmen in Höhe von rund 780 Mio EUR erwartet, davon 520 aus der Plastic tax.