Hat das Lächeln auch angesichts der Schwierigkeiten für seinen Konzern noch nicht verlernt: Peter R. Huntsman (Foto: Huntsman)
Operatives Ergebnis mehr als halbiert und unter dem Strich drei Viertel des Vorjahresgewinns verloren – das ist die (teilweise erwartete) Bilanz für den Polyurethankonzern Huntsman (The Woodlands, Texas / USA) im vergangenen Jahr.
CEO Peter Huntsman sprach von einer „wirklich schmerzvollen Entwicklung“ im vergangenen Jahr – insbesondere verursacht vom dramatischen Sinkflug im nordamerikanischen Wohnungsbau sowie dem damit verbundenen Lagerabbau bei den Verarbeitern. Ob nun auf Basis tatsächlicher Fakten oder durch übertriebenen Optimismus: Huntsman rechnet damit, dass der Konzern im ersten Quartal 2024 in einem gewissen Umfang verlorene Erlöse gutmachen wird – sowohl preislich als auch nach Menge. Denkbar sei ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich, gestützt von der Annahme, dass die Lagerbestände bei den Verarbeitern inzwischen niedrig seien.
Für Europa scheint der Fall allerdings etwas anders zu liegen. „Der Kontinent und insbesondere Deutschland machen derzeit eine Deindustrialisierung durch“ beschrieb Peter Huntsman die Situation aus seiner Sicht: „Europa muss entscheiden, ob es diesen Irrsinn fortsetzt, oder ob die Politik das produzierende Gewerbe mit Anreizen unterstützen will.“
Vor allem die hohen Energiekosten diesseits des Großen Teichs machen Huntsman zu schaffen, ebenso wie allen anderen Erzeugern von Polyurethan-Vorprodukten. Huntsman ließ sich während der Fragestunde zu den Zahlen des vierten Quartals 2023 jedoch keine Einzelheiten zur Zukunft des hiesigen Geschäfts entlocken.