Sitzproduktion bei Grammer: Der Nutzfahrzeugbereich lahmt derzeit (Foto: Grammer)
Die schwachen Abrufe aus dem Nutzfahrzeugbau, der bei Grammer (Ursensollen) für rund ein Drittel des Gesamtumsatzes steht, bescherten dem Unternehmen im zweiten Quartal einen merklich geringeren Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Die Konzernerlöse schrumpften um 4,4 Prozent auf 558 Mio EUR, das Ebit hingegen verdoppelte sich auf knapp 15 Mio EUR – allerdings auf weiterhin sehr geringem absolutem Niveau. Erst vor wenigen Tagen hatte der Sitzhersteller eine Gewinnwarnung für das Gesamtjahr ausgegeben: Die Ebit-Prognose wird voraussichtlich ebenso wenig erreicht wie der Vorjahresumsatz.
Infolgedessen scheinen die Sparmaßnahmen verschärft zu werden, nachdem das bisherige Programm die negativen Effekte „nicht vollständig kompensieren“ konnte, wie Finanzchefin Jurate Keblyte erklärte. Sie rechnet bei weiterer Umsetzung des seit Ende 2023 laufenden Programms „Top 10 Maßnahmen“ mit einer Steigerung der Profitabilität von der zweiten Jahreshälfte an. Die Initiative, die unter dem Zusatznamen „Satellite“ bis 2026 auch einen Abbau von rund 200 Stellen in der Zentrale in Ursensollen sowie anderen europäischen Werken vorsieht, wird derzeit mit Arbeitnehmervertretern diskutiert.