Mittelständisch geprägte Industriebranchen sind von der deutschen Energiewende besonders hart betroffen. Für diese Unternehmen stieg die Differenz zwischen den Energiebeschaffungskosten und den tatsächlichen Energie-Gesamtausgaben zwischen 2009 und 2014 um 70 Prozent, im gesamten verarbeitenden Gewerbe dagegen nur um 18 Prozent. Dies stellt eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW, Köln) fest, über die der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. (Bad Homburg) berichtet.
Mittelständische Industrieunternehmen haben demnach einerseits relativ hohe Stromkosten, andererseits zählen die meisten nicht als „energieintensiv" im Gesetzeswortlaut und müssen deshalb die vollen Energiewende-Umlagen zahlen. Der GKV, der zu den Auftraggebern der IW-Studie gehört, fordert nun einen Systemwechsel bei der Finanzierung der Energiewende. Sie sollte als gesamtgesellschaftliche Aufgabe künftig aus dem Bundeshaushalt finanziert werden.