Fingerspitzengefühl: Schweizer Forscher bewerteten rund 10.500 Chemikalien (Foto: ETH Zurich/Gian Marco Castelberg)
In Kunststoffen schlummern mehr potenziell gesundheitsgefährdende Chemikalien als angenommen. Das zeigt eine Studie der ETH Zürich (Zürich / Schweiz), die kürzlich im Fachmagazin Environmental Science & Technology veröffentlicht wurde. Ein Team von Forschern um Stefanie Hellweg, ETH-Professorin für Ökologisches Systemdesign, hat erstmals sämtliche für den Weltmarkt zugelassene Kunststoff-Monomere, Zusatzstoffe und Hilfsmittel für die Produktion von Plastik zusammengetragen und systematisch anhand von Verwendungsmustern und Gefahrenpotenzialen klassifiziert.
Von allen 10.500 Substanzen klassifizierten die Forscher 2.480 Stoffe oder 24 Prozent als potenziell gefährlich. „Knapp ein Viertel der in Plastik verwendeten Chemikalien sind entweder nicht abbaubar, reichern sich in Organismen an oder sind toxisch“, erklärt Helene Wiesinger, Doktorandin am Lehrstuhl für Ökologisches Systemdesign und Autorin der Studie.