Das blaue Fünfeck stellt den geplanten Standort des "Sunshine-Project“ zwischen Baton Rouge und New Orleans dar – die roten Punkte die bestehenden Petrochemie-Anlagen (Kartenausschnitt: Polyglobe/OpenStreetMap)
Es ist der zweite und zugleich bisher heftigste Schlag gegen das „Sunshine Project“ des US-amerikanischen Formosa-Ablegers Formosa Group LA LLC (FGLA): Trudy M. White, Richterin am Bezirksgericht Baton Rouge, hat nach einer Klage mehrerer Umweltschutz- und Bürgerorganisationen alle 14 nach dem Gesetz zur Luftreinhaltung („Clean Air Act“) im Jahr 2020 erteilten Umweltgenehmigungen für das Vorhaben gekippt. Geplanter Bauort ist wenige Kilometer südlich von Baton Rouge am Ufer des Mississippi. Die Region um die Stadt gehört bereits jetzt zu den am dichtesten mit petrochemischen Anlagen besiedelten in den USA.
Die afro-amerikanische Richterin folgte in ihrem Urteil der seitens der Gegner vorgebrachten Argumentation in allen Punkten. Unter anderem kritisierte sie die Genehmigung des Projekts durch die Umweltschutzbehörde Louisiana Department of Environmental Quality (LDEQ) als „willkürlich“ und „irrational“. Die von Formosa selbst angestellten Berechnungen zeigten, dass die von der US-Environmental Protection Agency (EPA) festgelegten Grenzwerte vornehmlich für Stickstoffdioxid und Feinstaub überschritten würden, begründete White ihre Entscheidung.