Auf die deutsche Kautschuk-Branche kommen offenbar schwierige Jahre zu. Die Beschäftigtenzahl sinkt, hohe Energiekosten erschweren den Wettbewerb und investiert wird ohnehin schon vornehmlich im Ausland. Hinzu kommt die vermutlich notwendige Umorientierung im Zuge des wachsenden Einflusses der Elektromobilität auf den Automobilbau als größten Abnehmer der Erzeugnisse – egal ob als Reifen oder als Technische Elastomer-Erzeugnisse (TEE). Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (Frankfurt am Main) als Branchenorgan warnt deshalb im aktuellen Jahresbericht vor einer verstärkten Abwanderung der Produktion ins Ausland – wie sie wohl auch auf die Kunststoffverarbeitung zukommen könnte.
Rund 675.000 t Natur- und Synthesekautschuke wurden im vergangenen Jahr in Deutschland verarbeitet, mit einem kleinen Plus von 0,4 Prozent blieb die Menge also stabil. Mit der Verarbeitung erwirtschaftete die Branche knapp 11,3 Mrd EUR Umsatz – 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Produziert wurden Elastomer-Erzeugnisse – Reifen und TEE – im Gesamtumfang von 1,55 Mio t, ein leichtes Minus von 0,6 Prozent.