Wegen "wiederholter Falschmeldungen an die Clearingstelle" der dualen Systeme planen die drei bedeutendsten Systembetreiber ein eigenes Verfahren. Duales System Holding (DSD, Köln), BellandVision (Pegnitz) und Interseroh (Köln) kündigen daher die bestehenden Clearing-Verträge zum 31. Dezember 2017. Die Lizenzmengen liegen für 2016 wieder unter den Zahlen der Hinterlegungsstelle, bemängeln die Unternehmen, die einen Marktanteil von 65 Prozent repräsentieren. Die Differenz belaufe sich auf 210.000 t, was einem Schaden von 60 Mio EUR entspräche. Einige Systembetreiber würden eigene Anteile klein rechnen, um Kosten zu sparen, so die Überzeugung.
Das ruft wiederum scharfe Kritik anderer Systembetreiber hervor. Während die drei Systeme „vorgeblich über eine Anpassung der Clearing-Verträge verhandeln", hätten sie zeitgleich neue Verträge erstellt, so der Vorwurf der ELS Europäische Lizenzierungssysteme (Bonn). Auch der Entsorgungsdienstleister Landbell (Mainz) zeigt sich „enttäuscht" und sieht das duale System als Ganzes gefährdet.