Produktionsanlagen in Deutschland: Die Kapazitätsauslastung ist gering (Foto: Archiv)
Branchenbeobachter wird es kaum verwundern: Die Auswirkungen der Energiekrise haben der chemisch-pharmazeutischen Industrie Deutschlands im dritten Quartal 2022 stark zugesetzt. In nahezu allen Sparten drosselten die Erzeuger aufgrund der schwachen Nachfrage die Produktion, so dass die Kapazitätsauslastung unter Normalniveau sank. Gleichzeitig fiel es den Unternehmen immer schwerer, die kräftig gestiegenen Energiekosten in der Wertschöpfungskette weiterzugeben.
In Zahlen: Nach Angaben des Verbands der Chemischen Industrie (VCI, Frankfurt) sank die Produktion (ohne Pharma) in den drei Monaten bis Ende September gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert um 14,1 Prozent. Ungeachtet dessen kletterte der Branchenumsatz (inklusive Pharma) infolge der Kostensteigerungen zwar um 14,7 Prozent auf 63,1 Mrd EUR. Aber ungleich stärker – nämlich um 23,7 Prozent – schnellten die Erzeugerpreise in die Höhe. In der Tendenz nicht anders, sondern nur mit anderen Zahlen, präsentierte sich das Kunststoffsegment „Polymere“. Trotz eines Produktionsrückgangs von 15,2 Prozent zog der Umsatz des Sektors im Berichtszeitraum um 13,3 Prozent an. Die Erzeugerpreise erhöhten sich um 22,7 Prozent. Ergo: Die Margen schwinden auch hier.