„Wir reden, andere machen“: Marc Tesche sieht die eigene Branche kritisch (Foto: Babyplast)
Die europäischen Spritzgießmaschinenhersteller stehen derzeit unter Druck, und ein Ende der Krise ist nicht absehbar. Im KI-Interview geht es mit Marc Tesche, dem geschäftsführenden Gesellschafter bei Christmann Kunststofftechnik „Babyplast“ (Kierspe; ), auf Spurensuche nach den Gründen.
Wo sehen Sie aktuell Probleme innerhalb der Branche?
Tesche: Über Jahre hinweg haben sich die Kaufleute in den Unternehmen gegenüber den Ingenieuren durchgesetzt. Entsprechend wurde viel auf dem Papier eingespart, was dann hinterher für Probleme, Ausfallzeiten und uneffektive Meetings gesorgt hat. Nimmt man das zusammen mit dem bürokratischen Aufwand, ist es nicht verwunderlich, dass in unserer schnelllebigen und globalen Welt im Ausland die ersten Teile schon aus dem Werkzeug fallen, während wir in Deutschland noch über das „ob“ und das „wie“ reden.
Wie kann sich das in der Zukunft ändern?
Tesche: Auf alle Fälle gilt: Jammern und Wehklagen hilft nicht. In Zeiten wie diesen muss ein Unternehmer „Kante zeigen“ und sich durchsetzen.
Marc Tesche (Jahrgang 1968) hat über den zweiten Bildungsweg an der Hochschule Aalen Kunststofftechnik studiert. Seit zehn Jahren ist er geschäftsführender Gesellschafter bei Christmann Kunststofftechnik „Babyplast“. Das Unternehmen hat sich auf die Produktion von Mikro-Spritzgießmaschinen und Zusatz-Spritzaggregate für Mehrkomponenten-Anwendungen spezialisiert.