Von der flauen Konjunktur des vergangenen Jahres nicht verschont geblieben: Der Distributeur mit Sitz in Essen (Foto: Brenntag)
„Makroökonomische und marktbedingte Belastungen, sowie mengen- und inflationsbedingte Kostensteigerungen“ – dies sind die Gründe, die der weltgrößte Chemie-Distributeur Brenntag (Essen) für seine Einbußen im vergangenen Jahr verantwortlich macht. Konkret: Das Unternehmen hatte mit Preisrückgängen zu kämpfen, die es auch durch höhere Absatzmengen und Kosteneinsparungen nicht wettmachen konnte. Der Umsatz sank um 3,4 Prozent auf 16,24 Mrd EUR, der operative Rohertrag (Umsatz minus Warenwerte) um 0,4 Prozent auf 4,03 Mrd EUR und das operative Ebita um 12,9 Prozent auf 1,1 Mrd EUR. Der Nettogewinn rutschte um knapp ein Viertel ab auf 536 Mio EUR.
Brenntag versuchte, den Gewinnrückgängen durch Sparmaßnahmen gegenzusteuern. Das Unternehmen tätigte zwar acht Akquisitionen mit einem Gesamtunternehmenswert von 550 Mio EUR. Doch es schloss auch 33 Standorte und reduzierte die Belegschaft (2024: 18.100 Beschäftigte) um rund 230 Mitarbeiter. Dies senkte die jährlichen Kosten um 50 Mio EUR. Brenntag will den Sparkurs noch verschärfen. Im laufenden Jahr will das Unternehmen die Einsparungen in etwa verdoppeln, und bis 2027 will es gegenüber dem Basiswert von 2023 Kostensenkungen von 300 Mio EUR erreichen.