Ein wesentlicher Aspekt der Nachhaltigkeitsinitiativen: Die Generierung von zuckerrohrbasiertem Ethylen zur Produktion von grünem PE (Foto: Braskem)
Bei Braskem (São Paulo / Brasilien) steht der kontrollierende Anteilseigner vor dem Absprung: Wie der Polyolefinkonzern mitteilt, will sich der Mischkonzern Novonor (Salvador da Bahia / Braslien; www.novonor.com) – der neue Name der skandalgeschüttelten Odebrecht – von seiner Beteiligung trennen. Dies ist zwar nicht ganz neu, da Novonor/Odebrecht die Verkaufsabsichten bereits 2020 angekündigt hatte, aber Medienberichten zufolge dürfte die eingehende Unternehmensprüfung („Due Diligence“) für den Verkauf nun ins Rollen kommen. Novonor hält 50,1 Prozent der Stimmrechte und 38,3 Prozent der Kapitalanteile.
Den Aktionären – weiterer wesentlicher Anteilseigner von Braskem ist der brasilianische Ölkonzern Petrobras mit 47 Prozent der Stimmrechte und 36,1 Prozent Kapitalbeteiligung – dürfte die Geschäftsentwicklung von Braskem ohnehin wenig Freude bereiten. Angesichts der Konjunkturabkühlung in weiten Teilen der Welt hat der Polyolefinhersteller das hohe Margenniveau des Vorjahres nicht halten können. Der Umsatz rutschte im dritten Quartal 2022 somit um 19 Prozent ab auf 25,39 Mrd BRL (4,6 Mrd EUR), während das bereinigte Ebitda („Recurring Ebitda“) sogar um 74 Prozent auf 1,97 Mrd BRL einbrach. Unterm Strich stand ein Nettoverlust von 1,1 Mrd BRL, nachdem Braskem auch im zweiten Quartal schon rote Zahlen gemeldet hatte.