Dämmprodukte und Abdeckungen für den automobilen Innenraum sowie die Karosserie sind die Spezialität der Bocholter (Foto: Borgers)
Die diversen Krisensituationen der jüngsten Vergangenheit haben ein weiteres prominentes Opfer im Automobilbau gefordert: Der Zulieferer von Dämmteilen und Abdeckungen für Innenraum und Karosserie Borgers (Bocholt) hat am 17. Oktober 2022 für die deutschen Gesellschaften Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht Bielefeld bestellte Dr. Frank Kebekus von der Kanzlei Kebekus et Zimmermann (Düsseldorf) zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
Im Einzelnen betroffen sind die insgesamt sechs deutschen Werke in Berlin (290 Beschäftigte), zwei in Bocholt (827), Ellzee (476), Holzgerlingen (49) und Krumbach (258). Für die Gesellschaften und Werke außerhalb Deutschlands wurde bislang kein Insolvenzantrag gestellt. Dazu gehören unter anderem Produktionsstätten in Tschechien (4), Großbritannien, Polen, Spanien sowie auch in den USA (2) und China (3).
Der Borgers-Vorstand um CEO Jürgen Otto begründete den Insolvenzantrag mit „gestiegenen, schwer kalkulierbaren Energiepreisen und hohen Materialkosten“. Diese hätten die Restrukturierungserfolge der vergangenen Monate und Jahre egalisiert und kurzfristig zu außergewöhnlichen Ertrags- und Liquiditätseinbußen geführt.