Umweltdiskussion, Corona-Pandemie, Lieferkettenchaos bis hin zum Ukraine-Krieg: Über mangelnde Herausforderungen braucht sich die Kunststoffbranche weltweit derzeit nicht zu beklagen. Aber es gibt Marktsegmente, die dem nicht nur trotzen, sondern von der Pandemie sogar nochmals angeschoben werden. Zu diesen gehört die Produktion von gereckten Folien aller Art.
So hat die weltweite Produktion und der Gebrauch von biaxial orientierten PP (BOPP)-Folien in den Jahren 2020 und 2021 neue Rekorde erreicht, wie auch die Marktforscher von Applied Market Information (AMI, Bristol / Großbritannien) melden. Die Verbrauchswerte haben sich der 10 Mio t-Marke deutlich angenähert und dürften sie im laufenden Jahr übertreffen, nachdem bereits im Jahr 2020 das stärkste Wachstum seit dem Jahr 2014 erzielt wurde. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Wegen der Pandemie stieg die Nachfrage vor allem nach Folien für Hygieneanwendungen exorbitant. Dazu kamen deutliche Effekte aus dem allgemeinen Verpackungssektor: Der explodierende Online-Versandhandel erforderte mehr Verpackungsfolien aller Art und trieb parallel dazu den Bedarf an Klebebändern in geradezu astronomische Höhen – ein weiterer Sektor, in dem BOPP in den letzten 10 bis 20 Jahren zunehmend reüssierte. Die Erfolgsgeschichte setzt sich damit ungebrochen fort. AMI prognostiziert entsprechend auch für die nächsten Jahre bis 2026 jährliche globale Zuwachsraten von etwas mehr als 4 Prozent.