Argentinien: Repsol-Enteignung erschwert Investitionen

19.06.2012

Nicht wegen der im weltweiten Vergleich überschaubaren Polymer-Kapazitäten von 1,6 Mio jato im Land hat Argentinien derzeit ein außerordentliches Maß an globaler Aufmerksamkeit. Für diese sorgte vielmehr ein wirtschaftlicher Eklat seitens der Regierung von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner, als sie sich Ende Mai 2012 kurzerhand eine 51-Prozent-Mehrheit an der Repsol-Tochtergesellschaft YPF aneignete. Daran entzündete sich ein bereits seit langem schwelender Streit um die Öl- und Gasförderung im Land. 

Argentiniens Anlagen produzierten 2011 knapp 1,4 Mio t Kunststoffe (+1,8 Prozent), von denen rund 500.000 t (- 0,8 Prozent) exportiert wurden. Neben den vornehmlich erzeugten Standardthermoplasten werden nur geringe Mengen technischer und anderer Materialien hergestellt, berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI), Bad Homburg, in der aktuellen Ausgabe.

Trotz einer noch guten Geschäftslage der Unternehmen hat Argentinien zuletzt deutlich an Attraktivität für ausländische Investoren eingebüßt. Die ausländischen Direktinvestitionen beliefen sich Ende 2010 auf 88,2 Mrd USD ein Plus zum Vorjahr von nur 3 Prozent. Die Gesamtregion Südamerika verzeichnete dagegen im Schnitt ein Plus von 35 Prozent.

© KI – Kunststoff Information, Bad Homburg

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