CFK-Ablage im Werk Augsburg (Foto: Premium Aerotec)
Raus aus den Kartoffeln, rein in die Kartoffeln: Erst lagert Airbus die Fertigung von Strukturteilen aus – und eröffnet sich damit die Möglichkeit, den gesamten Bereich zu verkaufen –, jetzt holt der durch die Coronakrise finanziell angeschlagene Flugzeugbauer die Zulieferer Premium Aerotec (Augsburg) und Stelia Aerospace (Toulouse / Frankreich) zurück in den Konzern. Begründet wird die Maßnahme mit einem mutmaßlich härteren Wettbewerb nach der Corona-Pandemie sowie der Notwendigkeit, Neuentwicklungen schneller auf den Markt zu bringen. Für das vergangene Jahr hatte Airbus einen Konzernverlust von 1,1 Mrd EUR gemeldet.
Die aktuell auf mehrere Standorte verteilten Werke für Struktur- und Außenhaut-Elemente sowie Innenraumausstattung mit starkem Anteil an carbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK) sollen in zwei neuen Gesellschaften in Deutschland und Frankreich gebündelt werden. Betroffen sind rund 25.000 Mitarbeiter. Ein Teil der Kapazitäten, unter anderem in Augsburg, Varel sowie dem rumänischen Brasov, fließen in eine zweite deutsche Gesellschaft, die sich mit der Produktion von Einzel- und Kleinkomponenten befassen soll. Diese soll jedoch nicht in den Konzern hineinwachsen, sondern Wachstum mit externen Kunden realisieren – ein Konzept, das schon bei der Gründung von Premium Aerotec erklärtes Ziel war, aber nie umgesetzt werden konnte.