Das Essen steht in Reih’ und Glied: Ein Anblick, den man gerne sieht (Foto: Tupperware)
63 Jahre nach der ersten Plastikbox-Party auf deutschem Boden ist Schluss: Tupperware Brands (Orlando, Florida / USA) hat seine Geschäftstätigkeit in Deutschland offiziell eingestellt. Das teilte der insolvente US-Haushaltsartikelhersteller auf seiner Webseite mit. Wörtlich heißt es dort: „Danke, dass ihr uns als essentieller Bestandteil auf der Reise von und mit Tupperware begleitet habt. Eure Leidenschaft hat eine langanhaltende Wirkung! Diese vielen gemeinsamen Momente werden wir in guter Erinnerung behalten.“ Zudem würden alle bis zum 29. Dezember 2024 eingegangenen Bestellungen bearbeitet, schreibt das Unternehmen mit seinen beiden Deutschland-Geschäftsführern Marco De Benedetti und Steven Marcus Ramos.
Seinen Geschäftsbetrieb stellt Tupperware aber nicht nur in Deutschland ein. Das schwer verschuldete Unternehmen plane den „vollständigen operativen Rückzug aus Märkten außerhalb der globalen Kernregionen“, hatte CEO Laurie Ann Goldman bereits im vergangenen Oktober bei der Vorstellung der Sanierungsstrategie angekündigt. Medienberichten zufolge will sich der Konzern auf Nord-, Mittel- und Südamerika sowie China und Indien konzentrieren. Nach der Übernahme des insolventen Unternehmens durch die Hauptgläubiger Stonehill Capital Management Partners und Alden Global Capital im Herbst 2024 ist der Schuldenberg zwar geschrumpft. Mit 747 Mio USD bleibt er gleichwohl noch hoch.
Dass Tupperware sein Geschäft in Europa aufgibt, könnte laut Medienberichten rund 100.000 selbständige Berater und 350 Beschäftigte betreffen. Der Konzern selbst nennt dazu keine Zahlen. Der letzte Geschäftsbericht auf der US-Webseite des Mutterkonzerns stammt aus dem Jahr 2022. In Deutschland hatte Tupperware zuletzt wohl rund 12.000 Berater und beschäftigte etwa 60 Mitarbeiter.